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Chiva ist so alt wie Babylon
und war eine der
Hauptstädte des alten Chorezmer Gebietes. Über
dieses Gebiet schreib schon Herodot, der Vater der
Geschichtsschreibung. Hier wurde das heilige Buch
des Zarathustrismus „AVESTA“ geschrieben. Es ist
eine uralte Sammlung von Gesetzen und juristischer
Normen und somit eine große Errungenschaft der
Menschheit.
Wie Samarkand und Buchara war auch Chiva ein
wichtiges Zentrum an der Seidenstraße. Hier
entwickelte sich schnell Handel und Handwerk und ein
reger Austausch zwischen westlichen und östlichen,
nördlichen und südlichen Kulturkreisen.
Die Zeit und Kriege zerstörten die Stadtmauern und
die Gebäude hinter diesen. |
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Trotz alldem und vor allem ungeachtet
des Alters der Stadt, immerhin schon über
zweieinhalb Tausend Jahre!), konnte man in der Stadt
doch einige architektonische Glanzlichter erhalten.
Chiva besteht aus zwei Teilen: Ičan-Kala, der eine
„innere Burg“ und die Zitadelle „Kunja Ark“
beinhaltet und den Vorort Dišan Kala mit der äußeren
Burg. Ičan-Kala ist praktisch eine Virtel Million
Quadratmeter Altertum. Die Höhe seiner
Verteidigungsmauern reicht bis zu 10 Metern. In der
Stadt gibt es vier Stadttore, die in die vier
Himmelsrichtungen weisen. Die minarette, Moscheen
und Mausoleen der Heiligen und großen Herrscher, die
zu verschiedenen Zeiten von unterschiedlichen
Baumeistern errichtet wurden, stehen dicht an dicht. |
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Pachlavan Machmud lebte
im 13. Jh. Und war Ritter, Philosoph und
Dichter in einer Person. Er genoss unter seinen
Landsleuten große Autorität und ist heute
Schutzpatron der Stadt Chiva.
Man sagt, dass es im Faustkampf niemand mit ihm
aufnehmen konnte. Von einem erfolgreichen Kampf in
Indien brachte er als Trophäe zwei riesige
Baumstämme mit, aus denen zwei geschnitzte Säulen
für die Džuma-Moschee hergestellt wurden.
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Man nennt diese Säulen poetischerweise
auch „Tanzendes
Mädchen“.
Insgesamt gibt es in dieser ungewöhnlichen Moschee
213 Säulen. Alle unterscheiden sich voneinander
durch ihre Form und ihre Schnitzmuster. Auf ihnen
ruht ein flaches Holzdach, in dem Aussparungen für
den Lichteinfall und die Luftzirkulation vorhanden
sind. So war es während der Gebetsstunden trotz der
rieseigen Ausmaße der Moschee nie dunkel oder
stickig. |
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